-1300 |
Um 1300 v. Chr. Die Legende schildert Moses als "Experimentator", der einen Kondensator mit atmosphärischer Elektrizität lud und Strafen durch Entladungsschläge verabreichte - er selbst saß geschützt in einem Metallkäfig. |
-925 |
925 bis 587 v. Chr. Josephus Flavius berichtet in seiner "Geschichte der Juden", dass der Salomonische Tempel mit Goldplatten reich verziert war und metallene Regenrohre besaß, so dass kein einziger Blitzschaden trotz seiner exponierten Lage eintrat. |
1749 |
Benjamin Franklin untersucht elektrische Spitzenentladungen, P. Divisch führt fast gleichzeitig ähnliche Untersuchungen durch. |
1750 |
B. Franklin folgert aus seinen Modellversuchen, dass Häuser, Kirchen und Schiffe mit spitzen Stangen, die über einen Draht mit Erde/Wasser verbunden werden, zu schützen sind. |
1753 |
Heinrich Winkler entwickelt in Leipzig Pläne für den Bau von Blitzableitern. |
1760 |
Die vermutlich erste Franklin´sche Fangstange wird auf dem Haus des Kaufmanns West in Philadelphia errichtet und hält einem Blitzschlag stand, ohne dass das Haus beschädigt wird. |
1760 |
Der Edystone-Leuchtturm bei Plymonth erhält den ersten Franklinschen Blitzableiter Europas. |
1769 |
Forciert durch J. A. H. Reimarus wird der erste "Wetterableiter" in Deutschland auf der St.-Jakobi-Kirche in Hamburg errichtet. Im selben Jahr lässt J. I. von Felbinger auf der Stadtpfarrkirche in Sagan in Niederschlesien einen Blitzschutzdraht installieren. |
1769 |
Ebenfalls in diesem Jahr wird in der Lutherstadt Wittenberg der erste Blitzableiter auf einem Wohngebäude in Deutschland errichtet. Es ist das Haus des Professors J. D. Tietz. |
1769 |
J. A. H. Reimarus veröffentlicht die erste ausführliche Ursachenbeschreibung von Blitzeinschlägen in Deutschland. |
1774 |
Auf Veranlassung der Chur-Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München stellt Ph. P. Guden Blitzschutzrichtlinien zusammen, für die er mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wird. |
1775 |
Blitzableiter auf Turm des Dresdner Residenzschlosses: Zeiher aus Wittenberg |
1776 |
Das Gasthaus "Schwarzer Adler" in München erhält einen Blitzableiter auf Veranlassung von P. von Osterwald. |
1778 |
Veröffentlicht G. Ch. Lichtenberg seine "Verhaltungs-Regeln bei nahen Donnerwettern". |
1779 |
Breslauer Pulvermagazin bei Blitzeinschlag durch Ableiteranlage geschützt |
1780 |
1780 - 1788 J. J. Hemmer bemüht sich mit vielen Schriften den "Wetterableiter" in Süddeutschland zu verbreiten. |
1785 |
Berichtet das kurpfälzisch-bayerische Intelligenzblatt, dass bei einem heftigen Gewitter der zuvor errichtete Ableiter des Klosters in Weyern (Oberbayern) zweimal vom Blitz getroffen wurde, wobei das Kloster unbeschädigt blieb. |
1791 |
Der bayerische Kurfürst Karl Theodor erlässt die "Bayerische Allgemeine Feuerverordnung", in der gefordert wird, auf Hauptgebäuden, Kirchen, Schlössern, Klöstern, Rathäusern und dergleichen Orten Wetter-Ableiter aufzustellen und den unfehlbaren großen Nutzen von den Ortbeamten und Pfarrern dem Volk begreiflich zu machen. |
1794 |
J.A.H. Reimarus gibt die "Vorschriften zur Blitzableitung" heraus. |
1798 |
Der Verleger Cotta stiftet F. von Schiller einen Blitzableiter für sein Anwesen. |
1825 |
1825 - 1840 In Schleswig-Holstein werden Blitzableiter vorwiegend auf weichgedeckten Dächern errichtet. |
1827 |
In Württemberg gibt es bereits 1253 Gebäude mit Blitzableitern, davon 392 allein in Stuttgart. |
1874 |
In Kiel wird die Landesbrandkasse gegründet, die im selben Jahr Blitzschutz-Richtlinien herausgibt. |
1878 |
W. Holtz fasst in seiner Schrift "Anlage der Blitzableiter" den Stand der Blitzschutztechnik in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zusammen: Auffangstangen, Ableitungen, Erdung und Schutzraum werden darin beschrieben. |
1885 |
Der Elektrotechnische Verein zu Berlin gründet den "Unterausschuss zur Untersuchung der Blitzgefahr", in dem bedeutende Fachleute mitarbeiten: W. von Siemens, H.L.F. von Helmholtz, L. Weber, G.R. Kirchhoff, G. Karsten, M. Toepler, Foerster (Vorsitz), von Bezold, Neesen, Aron, Brix, Holtz und Paalzow. |
1885 |
Hörnerblitzableiter: Elihu Thomson |
1886 |
Der Unterausschuss veröffentlicht "Die Blitzgefahr No. 1, Mitteilungen und Ratschläge betreffend die Anlage von Blitzableitern für Gebäude". Hierin werden zwei grundlegende Schutz-Prinzipien beschrieben: das Gay-Lussac´sche System (hohe Auffang-Stangen) und das Melsens´sche System (verzweigtes System mir Auffang-Spitzenbüscheln). Das Melsens´sche Prinzip beinhaltet bereits den Blitzschutz-Potentialausgleich (Anschluss aller in ein Gebäude eintretenden Leitungen und aller größeren Metallteile in seinem Inneren an die Blitzschutzanlage). |
1887 |
Telefonbrücke zur Blitzableitermessung von Hartmann und Braun gebaut |
1895 |
Plattenblitzableiter: Voigt und Haeffner A.G. |
1895 |
Hörnerblitzableiter: E. Oelschläger und F. Schrottke bei Siemens &Halske |
1896 |
Rollenblitzableiter: A. Wurts bei Westinghouse |
1901 |
Hörnerblitzableiter mit magnetischer Blasung: G. Benischke |
1918 |
Der Unterausschuss wandelt sich zum selbstständigen "Ausschuss für Blitzableiter-Bau (ABB)". |
1922 |
Der ABB wird eine selbstständige Körperschaft mit eigener Satzung und der Aufgabe, das Buch "Blitzschutz" herauszugeben und zu aktualisieren. |
1924 |
1924 - 1968 Herausgabe von insgesamt 8 Auflagen des Buches "Blitzschutz". |
1928 |
Kathodenfallableiter: Siemens |
1945 |
Auflösung des ABB auf Befehl der Besatzungsmächte. |
1949 |
Neugründung des ABB als "Ausschuss für Blitzableiterbau für das vereinigte Wirtschaftsgebiet (ABBW) mit H.F. Schwenkhagen als Vorsitzenden. |
1949 |
1949 - 1990 Parallel zu den Blitzschutz-Aktivitäten in der BRD verlaufen die Arbeiten an Blitzschutznormen in der DDR. Am 19. Juni 1990 werden die Blitzschutz-Fachleute aus beiden Teilen Deutschlands zusammengeführt. |
1951 |
K. Berger (Zürich), V. Fritsch (Wien), W. Kostelecky (Wien), H.F. Schwenkhagen (Wuppertal) und P. Schnell (Münster) treffen sich in Bad Reichenhall: Dies ist die Geburtsstunde der Internationalen Blitzschutzkonferenzen (International Conference on Lightning Protection: ICLP), die zunächst als Europäische Konferenzen beginnen. |
1951 |
1951 - 2004 16 Europäische Blitzschutzkonferenzen werden bis 1981 an verschiedenen Orten abgehalten, an die sich ab 1983 11 Internationale Blitzschutzkonferenzen (ICLP) anschließen. |
1952 |
Kathodenfallableiter für Innenräume, Siemens |
1954 |
Überspannungsableiter zum Schutz der elektrischen Hausinstallation, DEHN + SÖHNE |
1958 |
Zusammensetzbarer Tiefenerder, DEHN + SOEHNE |
1962 |
Das Prinzip des "geometrisch-elektrischen Modells" zur Bestimmung von Schutzräumen wird im ungarischen Blitzschutz-Code verankert. |
1976 |
P. Hasse und J. Wiesinger entwickeln blitzstromtragfähige Gleitfunkenstrecken. |
1977 |
Der ABB schließt mit dem VDE einen Kooperationsvertrag und nennt sich nunmehr "Arbeitsgemeinschaft für Blitzschutz und Blitzableiterbau (ABB)". Im selben Jahr konstituiert sich das DKE-Komitee K 251 "Errichtung von Blitzschutzanlagen". |
1977 |
P. Hasse und J. Wiesinger entwickeln aus dem geometrisch-elektrischen Modell das allgemeine "Blitzkugel-Verfahren" zur Auslegung von beliebigen Fanganordnungen und bringen es in die internationale Blitzschutznormung ein. |
1978 |
Überspannungsableiter zum Einbau auf Profilschienen, DEHN + SÖHNE |
1978 |
Normenentwurf VDE 0185 Teil 1 unterscheidet zwischen "Äußerem Blitzschutz" und "Innerem Blitzschutz" |
1979 |
P. Hasse und J. Wiesinger entwickeln blitzstromtragfähige, den Netzfolgestrom löschende Luftfunkenstrecken. |
1979 |
Blitzductor: Überspannungsschutzgerät für elektronische MSR-Anlagen, DEHN + SOEHNE |
1980 |
P. Hasse kombiniert Fehlerstromschutz mit Überspannungsschutz. |
1980 |
Konstituierung des Technischen Komitees TC81 "Lightning Protection" bei der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) zur Erstellung von IEC-Blitzschutznormen. |
1980 |
E.F. Vance veröffentlicht eine Schutzphilosophie gegen den Nuclear Electromagnetic Impulse (NEMP) basierend auf Schutzzonen |
1982 |
DEHNventil erster Kombi-Ableiter (Blitzstrom- und Überspannungsableiter), DEHN + SOEHNE |
1982 |
In Zusammenarbeit zwischen ABB und VDE werden die Blitzschutzbestimmungen in Form von VDE-Richtlinien VDE 0185 Teile 1 und 2 veröffentlicht. |
1984 |
Überführung der "Arbeitsgemeinschaft für Blitzschutz und Blitzableiterbau (ABB) in den "Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung des VDE (ABB) und Einrichtung eines Fördererkreises. |
1985 |
Schutzgerät für Rundfunk- und Fernsehgeräte, DEHN + SOEHNE, Hirschmann |
1985 |
100-Jahrfeier des ABB zusammen mit der 18. ICLP in München. |
1987 |
P. Hasse und J. Wiesinger gründen die Wissenschaftliche Beratungs-Gruppe (WBG)", die in den folgenden 15 Jahren Blitzschutz-Systeme für zahlreiche Großprojekte (wie Atomkraftwerke, Rechenzentren, Großbanken) plant und ihre Ausführung überwacht. |
1988 |
1988 - 1990 P. Hasse und J. Wiesinger entwickeln das Blitz-Schutzzonen-Konzept und bringen es als "Lightning Protection Zone-Concept (LPZ)" in die IEC-Blitzschutznormung ein. |
1988 |
Überspannungsgeschützte Steckdose: DEHN + SOEHNE |
1993 |
P. Hasse, J. Wiesinger, W. Zischank entwickeln Verfahren zur energetischen Koordination von Ableitern untereinander und mit den zu schützenden Geräten, das später auch in die internationale Blitzschutz-Normung aufgenommen wird. |
1995 |
Gekapselte, blitzstromtragfähige Löschfunkenstrecke, DEHN + SOEHNE |
1997 |
Konstituierung des Technischen Komitees TC81X "Lightning Protection" bei der Europäischen Normenkommission CENELEC. |
1999 |
Getriggerte blitzstromtragfähige Funkenstrecken, DEHN + SOEHNE |
2002 |
Isolierte Ableitung zum Beherrschen von Näherungen, DEHN + SOEHNE |