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Zurück zum Inhaltsverzeichnis Stichwort: McFarlan- 1948 - In den USA hat die [[Begriff_IRE|IRE und die Vereinigung der Rundfunk-und Fernsehproduzenten (Radio and Television Manufacturers Association) den Vereinigten Beratungsausschuss für technische Fragen gebildet, der sich mit den Themen der Probleme des Kurzwellenrundfunks, der Störung des Fernsehsignals (elektromagnetische Kompatibilität) und den Standards der Ingenieurpraxis befasste. Die IRE arbeitete auch mit dem Nationalen Ausschuss für Fernsehsysteme an den Normen, zunächst für die kommerzielle Fernsehausstrahlung in schwarz-weiß in den USA und später für das Farbfernsehen zusammen. Die rasante Entwicklung der IRE spiegelt das Wachstum der funktechnischen Industrie wider. In den Jahren vor dem 1. Weltkrieg war die maritime Funkkommunikation das Wichtigste und aus diesem Grund wuchs die Konzentration von Funkingenieuren in den Küstenstädten an. In den Jahren 1914-1917 entstanden zahlreiche Sektionen der IRE, beispielsweise in Washington D.C. und Boston, Seattle, Saint Francisco. In der Zeit zwischen den Kriegen wurde der terrestrische Rundfunk wichtiger. Somit wurden die Sektionen im Rahmen der IRE bis 1925 verstärkt. Die größten siedelten in Philadelphia, Chicago und Toronto. Ein bedeutendes Ziel der IRE bestand in der stetigen Rekrutierung junger Mitglieder. Der Rang Junior Member wurde 1916 für Mitglieder unter 21 Jahren und Rang Student wurde für Studierende der Ingenieursschulen 1932 eingeführt. 1943 war der Rang des Junior Member abgeschafft worden und 1947 wurden die ersten studentischen Filialen am College of City of NY der NY University organisiert. Gleich wie in der AIEE haben die IRE-Mitglieder, die eine gemeinsame technische Spezialisierung teilten, nach Möglichkeiten gesucht, sich unmittelbarer treffen zu können. 1948 leitete die IRE daher das System der sog. Berufsgruppen ein. Die ersten beiden Gruppen waren Audio- und Radioingenieure. Vor dem 2. Weltkrieg war der IRE ein relativ kleiner Verband im Vergleich zu anderen Ingenieursverbänden und Ingenieursgesellschaften und der Bedarf bezüglich Büroflächen war bescheiden. Der Sitz befand sich in der Regel in NY bei einem der lokalen Mitglieder der Geschäftsführung des IRE. Erst im Jahr 1924 hat der IRE Räume auf der 39. Weststraße in der Nummer 37 angemietet und 1928 erfolgte der Umzug einige Häuser weiter in das Haus der Ingenieursgesellschaften in der 39. Weststraße, Nummer 33. 1934 erfolge ein weiterer Umzug der IRE, nun in das McGraw-Hill-Haus Nr. 330 Weststraße 42. In dieser Straße verblieb man bis 1946, als ein eigenes Gebäude in der Nummer 1 der 79. Oststraße gekauft wurde. Im Laufe der Jahre kaufte der IRE zwei weitere Nebengebäude. Dieses Gebäudeensemble war die Heimat bis 1963. Während der ersten 30 Jahre seiner Existenz war der IRE eine der kleinsten Ingenieurshauptgesellschaften. Nach dem 2. Weltkrieg wuchs das Interesse bezüglich neuer Technologien der Elektrotechnik: Radar, Computer, Fernsehen, Elektronik (Röhren) und Weltraumforschung. Die Elektronik begann mehr Studierende zu gewinnen und diese bot auch die meisten Arbeitsplätze an. Dieses hatte die wachsenden Mitgliederzahlen des IRE im Vergleich zum AIEE zur Folge: IRE AIEE 1947 18 000 Mitglieder 26 500 Mitglieder 1957 55 500 50 000 1962 96 500 57 000 Die Leitung des AIEE war von dieser Entwicklung überrascht und 1957 gründete man eine Gruppe, um eine Analyse des Zustands und seiner möglichen Lösungen vorzubereiten. Die Gruppe wurde durch Warren A. Lewis geführt, der auch Mitglied des IRE war. Den Bericht legte man 1959 vor. Festgestellt wurde, dass 1. Der AIEE enttäuschte bei der Einrichtung neuer Gruppen, die mit der Entwicklung neuer Fachbereiche der Elektrotechnik im Einklang stehen würden 2. Der AIEE sprach die Hochschulstudenten unzureichend an. 3. Die Struktur des Präsidiums und des Ausschusses der AIEE entsprach keiner Entwicklung der einzelnen Fachgebiete der Elektrotechnik. Die Empfehlungen des Lewis-Ausschusses beinhaltete die Änderungen der Struktur des AIEE und den Entwurf der Zusammenführung des AIEE mit dem IRE. Die Verbindung der AIEE und IRE war logisch, da keine der beiden Gesellschaften das gesamte Spektrum der elektrotechnischen Fachbereiche abdeckten. In diesen befanden sich in doppeltem Umfang Bürokraten, Personal, Arbeiten hinsichtlich der Veröffentlichungen und sonstige fachliche Tätigkeiten. Die Arbeiten bezüglich der Vereinheitlichung begannen zunächst an den Universitäten. 1950 haben die Ausschüsse der beiden Gesellschaften die Gründung der Vereinten studentischen Zweige (Joint Studenten Branches) verabschiedet. 1956 haben John D. Ryder und Moris Hoover, die Präsidenten der IRE und AIEE, einen Plan für die gegenseitige Mitgliedschaft auf nationaler (amerikanischer) Ebene vereinbart. 1958 arbeiteten die Präsidenten der AIEE Latimer F. Hickernnell und der IRE Donald G. Fink weitere Vereinbarungen für eine engere Zusammenarbeit. Im Januar 1961 wurde der letzte Präsident der IRE Ronald McFarlan zur Sitzungen des Präsidiums der AIEE eingeladen, damit er die Gesellschaft und deren Philosophie charakterisiert. Später im gleichen Jahr trat in ähnlicher Weise Clarence Linder, Präsident der AIEE, vor dem Präsidium der IRE auf. Nach diesen Treffen nahmen die Ereignisse einen schnellen Lauf. Vertreter der beiden Gesellschaften kamen zusammen und stellten einen Sonderausschuss für den Zusammenschluss mit acht Mitgliedern zusammen, der im Verlauf des Jahres 1961 die Details des Zusammenschlusses der AIEE und IRE verhandelte. Am Anfang des Jahres 1962 war der Ausschuss für den Zusammenschluss auf 14 Mitglieder erweitert worden und dieser verpflichtete sich, eine Empfehlung bezüglich der Verschmelzung an die Mitglieder der beiden Gesellschaften im Verlauf des Jahres 1962 vorzulegen. Ende des Jahres 1962 erfolgten Wahlen hinsichtlich des Zusammenschlusses. In diesen stimmten 87% der stimmberechtigten Mitglieder der IRE und AIEE der Zusammenführung in eine Gesellschaft zu. Donald Fink, Mitglied sowohl der AIEE, als auch der IRE wurde als Vorsitzender des neu gewählten Instituts der Ingenieure für Elektrotechnik und Elektronik (IEEE) , das offiziell am 1. Januar 1963 entstand, ausgewählt. Das IEEE übernahm das Organisationsschema der IRE. Der Schwerpunkt lag in einem kleinen Präsidium und Exekutivausschuss. Entgegen dem wurde die AIEE durch ein großes Präsidium und ohne Exekutivausschuss verwaltet. Das System der Berufsgruppen der IRE im IEEE überwog ebenfalls die Fachausschüsse des AIEE. Im Bereich der Publikation wurden bisherige Titel eingestellt und neue Titel entstanden. Als neue Stammpublikation des IEEE wurde erstmals 1964 der Spektrum veröffentlicht. Das Proceedings of the IEEE blieb eine hoch spezialisierte Fachzeitschrift, erhältlich aufgrund eines Sonderabonnements. 1973 wurde zum Jahr grundlegender Veränderung bei der IEEE. Modifiziert wurden die Statuten und die IEEE verließ ihre Rolle als Bildungsgesellschaft, die sich auf die Weiterentwicklung und Verbreitung von Wissen konzentrierte, und sie nahm die Position einer Berufsstandsgesellschaft an, die sowohl die technischen als auch die nicht-technischen Interessen ihrer Mitglieder vertrat. Innerhalb der IEEE entstand der Ausschuss für amerikanische Tätigkeiten, welcher durch Jahresbeiträge der US-Bevölkerung unterstützt wurde, welcher die nicht-technischen Aktivitäten der IEEE in den USA sicherstellt. Die tschechoslowakische Sektion der IEEE wurde 1992 gegründet. Heute hat die IEEE mehr als ¼ Millionen Mitglieder. Sie ist die weltweit größte Fachgesellschaft und ihre Aktivitäten sind viel umfangreicher, als es die Gründerväter hätten vorhersagen können. Die Gesellschaft ist heute genau wie vor einem Jahrhundert, der Hauptsprecher für den wichtigsten technischen Bereich, der Elektrotechnik. Chronologie: April 1884 Gründung des Amerikanischen Instituts für elektrotechnische Ingenieure (AIEE), Magazin: Proceeding 1902 Entstehung der Sektionen der AIEE in den Regionen, Entstehung der studentischen Ableger der AIEE an technischen Schulen 1907 Sitz der AIEE im Gebäude der Ingenieursgesellschaften in NY 1912 Gründung des Instituts für Ingenieure der Radiotechnik (IRE) 1913 Proceeding of IRE - Erste Ausgabe 1916 Rang Junior Member in der IRE für Mitglieder unter 21 Jahren (mit der Wirksamkeit bis 1947) 1932 Rang Student in der IRE für Studierende der Ingenieursschulen 1948 Entstehung von Berufsgruppen in der IRE 1962 Fusion der AIEE und IRE, Entstehung des Instituts für Ingenieure der Elektrotechnik und Elektronik (IEEE) - mit der Organisationsstruktur der IRE und mit den Proceeding IEEE und Spectrum 1973 IEEE - Umwandlung zu einer breiten Berufsgesellschaft]]
Zuletzt geändert am 20.07.2016 16:46 von VDE\Administrator
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