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Zurück zum Inhaltsverzeichnis Stichwort: Societas Incognitorum- 1774 - In Prag wurde die [[Begriff_Koenigliche_boehmische_Gesellschaft_der_Wissenscha|Königliche böhmische Gesellschaft der Wissenschaften (KČSN) gegründet - als höchste wissenschaftliche Einrichtung in den Tschechischen Ländern mit 5 spezialisierten Klassen. Die Gelehrtengesellschaft baut auf den Tätigkeiten der früheren Akademien und Verbände auf, von denen die älteste Societas incognitorum war, sie wurde in Olomouc im Jahr 1746 gegründet oder Borns_Gelehrtengesellschaft|Borns Gelehrtengesellschaft]] (selektiv, privat, nicht staatlich). Ignatius Born, eine führende Figur der Böhmischen Aufklärungsgesellschaft in den 60. und 70. Jahren des 18. Jahrhunderts. Er interessierte sich für Mineralogie, Metallurgie und Chemie, er erarbeitete die Amalgam-Fertigungstechnologie des Silbers, er war ein Freimaurer. Er beteiligte sich an der Organisation des wissenschaftlichen Lebens, initiierte in Böhmen die Gründung der Privaten Gesellschaft für die Förderung von Mathematik, patriotischer Geschichte und Naturwissenschaft - Gelehrtengesellschaften. Born war der Autor zahlreicher fachlicher Schriften, wie zum Beispiel Indexfossilium, Bergbaukunde, aber auch der antiklerikalen Satire, Monachologie, die zu der Zeit der Großen französisch Revolution ins Französische übersetzt wurde. Nach ihm wurde ein Mineral Bornit benannt. Societas Incognitorum erlosch im Jahr 1751, die Idee erwachte im Kreis der Gelehrten, die seit dem Jahr 1769 um die Gründung eines Konsortiums bemühten, dessen Name nach der Genehmigung durch den Kaiser Joseph II., im Jahr 1784, schließlich die Königliche böhmische Gesellschaft der Wissenschaften war. Die Tätigkeiten der Königlichen böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften (KČSN) und das subventionieren der regelmäßig ausgeschriebenen wissenschaftlichen Wettbewerben im Jahr 1790 erleichterte die Spende von Kaiser Leopold. Die Haupteinnahmequelle in den Jahren 1799-1849 war der Gewinn aus der Ausgabe des Schematismus des Böhmischen Königreichs. Dann musste sich die Königliche böhmische Gesellschaft der Wissenschaften (KČSN) anstrengen, denn die staatlichen Zuschüsse bekam sie erst im Jahr 1885. In den 80er Jahren des 18. Jahrhundert begann die Königliche böhmische Gesellschaft der Wissenschaften in Prag, als eine öffentliche Institution zu arbeiten, deren Gründungsmitglieder (Bauher, Josef Dobrovský , Astronom, Antonín Strnad, Mathematiker, Jan Tesánek und andere) sich zu den Ideen der Aufklärung meldeten. Unter dem Einfluss von František Palacký stellte sich später (ähnlich wie das Nationalmuseum) in den Dienst des patriotischen Programms. In den Jahren 1861-1863 kam der bedeutende Physiologe, Jan Evangelist Purkyně, mit dem Projekt der Böhmischen Akademie als einer modernen wissenschaftlichen Einrichtung und auch unter seinen Einfluss kam es im Jahr 1891 zur Gründung der Böhmischen Akademie der Wissenschaften und Künste (ČAVU). Bei ihrer Entstehung stand als ihr Schutzpatron und der erste Vorsitzende, der Bauherr, Josef Hlávka. ČAVU stellte gemeinsam mit Universitäten in Prag und Brno, die bedeutendste tschechische wissenschaftliche Institution bis zum 1945 dar. In den vier ČAVU Klassen waren vertreten: I. Geschichts- und Rechtswissenschaften, II. Mathematisch-physikalische und Naturwissenschaften einschließlich der theoretischen Medizin, III. Philologie und in der IV. Klasse die schöne Literatur, Kunst und Musik. ČAVU hatte mehr ordentliche Mitglieder (57) als KČSN und endsprechend erweiterte sie die Zahl der außerordentlichen externen und insbesondere korrespondierenden Mitglieder. ČAVU begann in ihren Beratungen mit umfassender Publikationstätigkeit und allmählich ging sie zu der Einrichtung der ersten außeruniversitären wissenschaftlichen Arbeitsstätte über. Zu der ersten Arbeitsstätte wurde, im Jahr 1911, das Büro des Wörterbuchs der tschechischen Sprache. Kurz nach der Gründung der ČAVU wurde im Jahre 1891 eine ähnliche deutsche Institution, die Gesellschaft für Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen gegründet, die nach dem Jahr 1918 ihren Wirkungsbereich auf die gesamte Tschechoslowakische Republik erweiterte und im Zusammenhang damit ihren Namen in Deutsche Gesellschaft der Wissenschaft und Künste für die Tschechoslowakische Republik änderte. Ihre Bemühung um die Umänderung in die Deutsche Akademie der Wissenschaften in Prag fand erst zur Zeit der Nazi-Besatzung im Jahr 1941 statt. Nach vier Jahren erlosch diese Akademie als einer der ersten genannten Gesellschaften. Zurzeit der Ersten Republik wurde sie durch eine Reihe von tschechischen wissenschaftlichen Arbeitsstätten sowie einige staatlichen Institutionen (Institut für Meteorologie, Institut für Geschichte, Orientalisches Institut, Institut für Slawistik, und weitere) und wissenschaftliche Gesellschaften (Masaryks Akademie Arbeit, 1920 Tschechoslowakische nationales Forscherrat 1924, usw.) erweitert. Im Vordergrund der KČSN standen in der ersten Periode des Präsidenten aus den Reihen des Adels, in der Position der "Direktoren" wechselten sich prominente Wissenschaftler, unter anderem I. Cornova, F. Gerstner, F. M. Pelcel und J. Dobrovský, später B. Bolzano, Ch. Doppler und F. Palacký. Seit dem Jahr 1867 stand an der Spitze der Gesellschaft der Vorsitzende, in dieser Position wechselten sich unter anderem V. V. Tomek, K. Vrba, J. Král und J. Janko, der letzte Vorsitzende war B. Bydžovský. Das berühmteste regelmäßig publizierte Wochenblatt waren die Prager Gelehrte Nachrichten, wo die Autoren vor allem in Deutsch ihre Beiträge leisteten. Die KČSN war und blieb in nationaler Betrachtung utraquistisch, obwohl sie die Teilung der Universität und des Technikums nach dem nationalen Prinzip teilweise beeinflusste. Die KČSN teilte sich zunächst in drei, seit dem Jahr 1868 in zwei Klassen, d. h. auf die philosophisch- historisch-philologische und mathematisch-naturwissenschaftliche. Die Gesellschaft hatte ordentliche, "externe", d. h. ausländische Mitglieder, seit dem Jahr 1849 auch korrespondierende. Für ordentliche Mitglieder wurde der Numerus Clausus festgelegt: zuerst 18, dann 30, die Hälfte für jede der beiden Klassen. Kurz vor dem 2. Weltkrieg hatte KČSN fast 400 ordentliche, außerordentliche, externe, korrespondierende und Ehrenmitglieder. Die meisten ausländischen Mitglieder waren aus Frankreich (36), Russland und Jugoslawien. Die Gesellschaft hatte ziemlich umfangreiche Außenbeziehungen, sie war auch ein Mitglied der Akademieunion in Brüssel. Im Gegensatz zu ausländischen Akademien erhielt sie keinen eigenen Palast und musste von Ort zu Ort ziehen. Die KČSN veröffentlichte deutsche Abhandlungen, seit dem Jahr 1882 auch Abhandlung, in denen auch Übersichten der Tätigkeiten, Nekrologe usw. aufgeführt waren. Seit dem Jahr 1859 Sitzungsberichte, die seit 1873 auch tschechische Bezeichnung, KČSN Bulletin hatten. Die Gesellschaft veröffentlichte auch eine wissenschaftliche Monographie und seit dem Jahr 1886 kümmerte sich um die Ausgabe des Tschechischen Archivs (Grund Ausgaben von Quellen zur tschechischen Geschichte). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde weithin die Notwendigkeit spürbar, ein modernes und effizientes System der wissenschaftlichen Arbeitsstätten zu errichten, die sich auf großzügige Forschung konzentrieren; aus diesen Gründen entstanden z. B. in Frankreich das Comité National de la Recherche Scientifique (CNRS, 1945) und in Deutschland die Max-Planck-Gesellschaft (1948). In der Tschechoslowakei startete zu Ende des Jahres 1952 die Tschechoslowakische Akademie der Wissenschaften (ČSAV) ihre Tätigkeit, in die sich ein erheblicher Teil der bisherigen Forschung konzentrierte. Obwohl ihre Effektivität das aufgezwungene sowjetische Modell behinderte, wurde sie jedoch von den stalinistischen Deformationen nicht so hart getroffen, wie das im Hochschulwesen der Fall war. Sie konnte daher auch einer Reihe von Persönlichkeiten, die die Universitäten verlassen mussten, wie der Literaturwissenschaftler Václav Černý, der Philosoph Jan Patočka, Asyl anbieten. Als im Jahr 1958 von der Hochschule der Chemiker Otto Wichterle rausgeworfen wurde, baute ihm die ČSAV ein neues Institut. Der Direktor des Instituts war auch der Physik-Chemiker Jaroslav Heyrovský, als er im Jahr 1959 den Nobelpreis erhielt. Die ČSAV war eng mit dem Reformprozess der sechziger Jahre verbunden, Otto Wichterle und ihre anderen Mitarbeiter standen in den Hintergrund des politischen Manifests - zweitausend Worte. Das kommunistische Regime rächte sich dafür bei der ČSAV während der Zeit der Normalisierung, wo sie einer Reihe vom repressiven Druck ausgesetzt wurde. In der Tschechoslowakei ging ČSAV nach dem November 1989 durch eine umfangreiche Transformation durch, die Zahl ihrer Mitarbeiter wurde um 50% reduziert und 22 Arbeitsplätze wurden gestrichen. Die Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik (AV ČR), die am Ende des Jahres 1992 am Ort von ČSAV entstand, bildet heute ein modernes System von 54 wissenschaftlichen Hochleistungsinstituten, die sich auf die wissenschaftliche Forschung im breiten Spektrum, von Wissenschaften über das Universum und die Erde, über chemische und biologische und medizinische Wissenschaften bis zu Sozialwissenschaften und Geisteswissenschaften spezialisieren. In ihren Instituten arbeiten 4.350 Forschungsmitarbeiter (sie stellen 58 % aller Mitarbeiter dar), deren Tätigkeit die Bibliothek, zugänglich auch für Studenten und die breite Öffentlichkeit und einige andere Service-Abteilungen, sicherstellt. Obwohl in AV ČR nur 12,5 % der tschechischen Forscher arbeiten, produziert diese Institutionen nach verschiedenen Indikatoren 34-42 % aller tschechischen wissenschaftlichen Ergebnisse. Aus der AV ČR kommt auch ein Drittel tschechischer Patente. In den AV ČR Instituten werden mindestens 1.000 Master-Diplomanden und 2.000 Doktoranden geschult. Die AV ČR Mitarbeiter leisten jährlich über 70.000 Vortragsstunden an den Hochschulen.]]
Zuletzt geändert am 20.07.2016 16:47 von VDE\Administrator
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