Zum Hauptinhalt wechseln

Chronik der Elektrotechnik

Startet die Suche
Chronik der Elektrotechnik
  
Chronik der Elektrotechnik > Wiki-Seiten > Begriff_Gottsched  

Begriff_Gottsched

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Stichwort: Gottsched

  • 1746 - 1746-1751, In den tschechischen Ländern war die Olmützer [[Begriff_Gesellschaft_unbekannter_Gelehrter|Gesellschaft unbekannter Gelehrter (Societa eruditiorum incognitorum in terris Austriacis) unter der Leitung des freien Herrn Josef Petrasch (1714-1772) tätig. Petrasch war Sohn eines kaiserlichen Generals, Soldat, Reisender und Literaturautor. In seiner Bibliothek in Nové Zámky unweit von Bučovice sammelte er rund 3 500 Bände in deutscher, lateinischer, hebräischer, griechischer, englischer, ungarischer, holländischer Sprache und in slawischen Sprachen an. Er selbst studierte das Jesuiteninternat zu Olmütz und in Leuven und anschließend reiste er durch Süd- und Westeuropa, wo er mit vielen Fachleuten zusammentraf. Er war ein ausgezeichneter Organisator, ausgestattet mit einem kritischen Geist, jedoch sah er sich nicht als Wissenschaftler an. Er wollte deren Forschungstätigkeiten vermitteln. Mitglieder der Gesellschaft waren der Historiker und Sachverständige für orientalische Sprachen František Řehoř Graf Giannini, der Berater des Bischofs von Olmütz, der benediktinische Historiker Magnoald Ziegelbauer, der Salzburger Professor Anselm Design, der Fürstabt von St. Emmeram in Regensburg Johann Baptist Kraus, italienische der Reformation zugewandte katholische Theologen (z. B. Ludovico Antonio Muratori) aber auch Protestanten (Johann Christoph Gottsched, Johann David Köhler und andere). Die Gesellschaft vereinigte auch weitere inländische und ausländische Mitglieder zum Zweck der Pflege schöner Wissenschaften und freier Kunst. Der Schwerpunkt bestand in der Durchdringung neuer Gedanken in die Habsburgische Monarchie. Der Vorsitzende der Gesellschaft sollte jedes Jahr gewählt werden, und die Aufnahme neuer Mitglieder sollte per Abstimmung erfolgen. Die Gesellschaft kam einmal wöchentlich zusammen, in der Regel am Donnerstag im Palast von Petrasch. Während der Sitzung trug eines der Mitglieder einen wissenschaftlichen Vortrag vor. Die Sitzung war auch für die Öffentlichkeit zugänglich, jedoch galt die Regel, dass der Vortragende für seine wissenschaftlichen Experimente nicht schlecht gemacht werden durfte. Ab Januar 1747 gab die Gesellschaft das Journal Monatliche Auszüge alt- und neuer belehrten Sachen heraus. Das Journal wurde monatlich herausgegeben und hatte Berichtscharakter. Publiziert wurde in der Sprache des jeweiligen Autors. Die Artikelautoren wurden nicht angeführt. Ein bedeutender Teil der Arbeit befasste sich mit der Geschichte, Archäologie, Philologie, Rhetorik, Recht und Naturwissenschaften (Physik, Optik, Geografie, Zoologie und Botanik). Die Gesellschaft stieß von Anbeginn ihrer Existenz gegen den Widerstand der Olmützer Jesuiten und einiger Vertreter der mährischen Ständegesellschaft an. Das Ende der Gesellschaft kam mit dem Fortgang von J. Petrasch auf dessen Landsitz im Jahr 1751.]]

Zuletzt geändert am 20.07.2016 16:44  von VDE\Administrator